Du hast sicher schon einmal von einer möglichen Übersäuerung des Körpers gehört und von möglichen Basenkuren dagegen. Erfahre alles, was du zu diesem Thema wissen musst, inklusiver meiner Tipps für deine passende Ernährung.
Säure Basen Haushalt – Warum dir eine Übersäuerung schadet
WARUM IST DER SÄURE BASEN HAUSHALT SO WICHTIG
Bei unterschiedlichen Stoffwechselvorgängen im Körper entstehen Säuren und Basen, außerdem nehmen wir sie über unsere Nahrung auf. Wird die Säurebelastung im Körper zu hoch spricht man von einer Übersäuerung und das ist wiederum die Basis von Entzündungen im Körper und in weiterer Folge von verschiedenen Zivilisationskrankheiten.
Um das zu vermeiden, hat der Körper ein eigens „Puffer-System“.
Er versucht damit den Säure-Basenhaushalt selbständig auszubalancieren. Durch eine zu starke Säure-Bildung über längere Zeit, kann es aber passieren, dass dieser Ausgleich nicht mehr möglich ist und die Säuren überhandnehmen.
Die Messgröße für den Säuregrad ist der pH-Wert. Er reicht von 1 bis 14. Ein pH-Wert unter 7 zeigt „sauer“ an, bei Werten über 7 spricht man von „basisch“.
Es gibt die sogenannten Regulationsorgane im Körper, die den Körper dabei unterstützen ein Gleichgewicht herzustellen:
- Lunge (Säure wird über die Lunge ausgeatmet)
- Nieren (der Körper spült die Säuren über den Harn aus)
- Darm (die Säuren werden über den Stuhl abgeführt)
- Haut (Säure verlässt durch Schwitzen unseren Körper)
- Blut (enthält Bicarbonate, die Säuren binden)
WAS SIND SYMPTOME EINER ÜBERSÄUERUNG
Die Symptome einer Übersäuerung können vielfältig sein. Wenn du dich häufig müde oder abgeschlagen fühlst, kann das ein Anzeichen sein. Auch eine erhöhte Infektanfälligkeit oder chronische Schmerzzuständige könnten darauf hinweisen. Hast du gerade eine Low-Carb Diät hinter dir? – die Gefahr ist große, dass du dadurch übersäuert wurdest.
WAS FÖRDERT EINE ÜBERSÄUERUNG IM KÖRPER
Wie oben schon erwähnt, nehmen wir Säuren und Basen über unsere Nahrung auf. Hier spielen vor allem tierische Lebensmittel eine große Rolle. Aber auch dein Alltag und dein Stresslevel wirken sich auf den Säure-Basen Haushalt aus.
Die Gefahr für Übersäuerung besteht bei:
- Aufnahmen von zu viel tierischem Eiweiß
- Zu viel Stress
- Entzündungen im Körper
- Zu viel, extremer Sport und zu wenig Entspannung
Wenn die Puffersysteme durch diese Faktoren überlastet werden, müssen die Säuren im Bindegewebe zwischengelagert werden und das wiederum führt zu einer Verlangsamung deines Stoffwechsels.
WIE REGULIERT MAN SEINEN SÄURE-BASEN HAUSHALT
Wie du sicher merkst, ist die Gefahr, dass zu viele Säuren entstehen allgegenwärtig. Mit unausgewogenem Essen, zu wenig Entspannung und sogar zu viel (extremen) Sport (es entsteht dabei im Körper Milchsäure), erhöhst du den Säureanteil im Körper.
Ausgewogene Ernährung, moderater Sport und ausreichend Entspannungsphasen in deinem Alltag unterstützen hingegen den Abbau von Säuren.
Obst und Gemüse sollten daher täglich auf deinem Speiseplan stehen. Leichte, moderate Bewegung an der frischen Luft reduziert deinen Stress und reduziert durch Schwitzen und die Atemluft den Säurepegel in deinem Körper. Vergiss auf keinen Fall ausreichend zu Trinken, das kurbelt den Stoffwechsel an und die Säuren werden besser über die Nieren ausgeschieden.
ERNÄHRUNG FÜR DEN SÄURE-BASEN HAUSHALT
Mit der Ernährung kannst du außerdem ganz bewusst gegen eine Übersäuerung gegensteuern. Welche Lebensmittel sind aber nun basisch? Gleich mal vorweg – es ist nicht der Geschmack entscheidend, ob etwas basisch im Körper reagiert oder nicht. Die Zitrone schmeckt sauer, ist aber ein basisch wirkendes Lebensmittel. Viel wichtiger für die Auswirkung des Lebensmittels ist, ob es deinem Körper basische Mineralien (das sind Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und Eisen) zuführt.
Wenn dein Körper von diesen Mineralstoffen (=Vitalstoffe) zu wenig über die Nahrung bekommt, greift er nämlich auf die körpereigenen Reserven zu und zieht diese aus den Knochen, Knorpeln Zähnen und Bindegewebe. Ein Mineralstoffmangel ist somit vorprogrammiert.
Auch der Eiweißgehalt der Lebensmittel ist entscheidend hinsichtlich sauer oder basisch.
Basische Lebensmittel
- Obst
- Gemüse
- Kartoffeln
- Kräuter
- Samen
- Sprossen
- Pilze
- Tee
- Pflanzenmilch (Hafermilch, Mandelmilch, Reismilch,..)
Stark basisch wirken dabei
- Spinat
- Karotten
- Dunkle Blattsalate
- Blumenkohl
- Tomaten
- Gurken
- Rote Rüben
- Bananen
Saure Lebensmittel
- Fleisch und Wurstwaren
- Fisch
- Brot
- Getreide
- Nudeln
- Milchprodukte
- Zucker und Limonaden
Starke Säurebildner
- Fertigprodukte
- Getreideprodukte aus weißem Mehl
- Produkte mit Industriezucker
- Alkohol
- Kaffee und koffeinhaltige Getränke (Energy Getränke)
Kommen also säurehaltige Lebensmittel auf deinen Teller, das kann ja weiterhin so bleiben, dann solltest du versuchen die doppelte Menge an basenbildenden Lebensmitteln dazuzuessen (zb. eine große Portion Gemüse), um einen Ausgleich zu schaffen.
Nicht zu vergessen: die „guten“ Säurebildner
Gute Säurebildner, sind gesunde Lebensmittel, die allerdings sauer im Körper verstoffwechselt werden. Sie sollten immer in Kombination mit basenbildenden Lebensmitteln am Teller landen.
- Haferflocken
- Vollkorngetreide
- Nüsse
- Samen (Leinsamen, Sesam, Kürbis- und Sonnenblumenkerne)
- Pseudogetreide (Quinoa, Buchweizen,…)
Am wenigsten sauer sind davon: Haferflocken, Dinkel, Gerste und Hirse. Pflanzenöle und hochwertige Fette sind hingegen neutral.
ÜBERSÄUERUNG FESTSTELLEN UND HANDELN
Die verlässlichste Method ist beim Arzt, der einen Bluttest macht (zb. Blutbild im Rahmen einer Gesundenuntersuchung). Für zu Hause gibt es allerdings die Möglichkeit mit Teststreifen aus der Apotheke (kosten ca. 8 Euro) deinen „Status“ über den Harn zu messen (die Aussagekräftigkeit wird aber häufig hinterfragt).
Ich habe diese Teststreifen zu Hause und schon öfter ausprobiert. Ich kann also bestätigen, dass eine Tendenz erkennbar ist und, dass sich die Werte auch mit der Ernährung mit verändern. Wenn man es ganz genau wissen möchte, dann empfehle ich auf jeden Fall den Gang zu Arzt.
Sollte eine starke Übersäuerung festgestellt werden, dann gibt es sogenannte Basen Kuren, bei denen man über einige Wochen auf Säurebildner so gut es geht verzichtet. Auch Basenbäder oder Basenpulver können unterstützend sein. Bei einer leichten Übersäuerung hilft es meistens aber schon den Obst und Gemüseanteil in der Ernährung zu erhöhen, und hoch verarbeitete Produkte so oft es geht, durch frischgekochte Mahlzeiten zu ersetzen. Täglich ausreichdn zu trinken, hilft dir außerdem die Säuren auszuschwemmen. Für Trink-Muffel kann ich nur empfehlen es mal mit einer App am Handy zu probieren. Diese schafft einen Überblick über die Trinkmenge und die meisten Apps haben außerdem eine Erinnerungsfunktion.
SÄURE BASEN HAUSHALT UND DER DARM
Auch für deinen Darm ist es besonders wichtig, dass der pH-Wert passt, denn nur dann fühlt sich dein Mikrobiom (Darmflora) wohl dort und die guten Darmbakterien bleiben.